2 Kings 6

Datum: ab 5.12.1999 Stelle: 2. Könige 6:1-7 (aus der Predigt in der Gemeinde Rehe am 15.10.2000. Referent: Michael Link) Diese Geschichte illustriert die Arbeit für das Reich Gottes. Aufgrund einer von Gott geschenkten Vision wollen die Prophetenschüler größere Wohnungen bauen (schön, wenn Gott einem einen Blick dafür schenkt, dass noch Erweiterung und Wachstum in der Gemeinde möglich ist). Sie fragen, bevor sie ans Werk gehen wollen, jedoch den Mann Gottes um Erlaubnis (V.1-2) und somit nach dem Willen Gottes. Und sie wollen, dass ihr Herr mitgeht zu diesem Werk. Für uns heißt das: »Getrennt von mir könnt ihr nichts tun« (Joh.15,5) - zwar hat jeder von Gott auch natürliche Gaben bekommen, aber darauf als auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen wird keine Frucht in der Arbeit für Gottes Reich bringen. Vielleicht konnten wir schon immer gut reden oder singen, aber ohne dass der HERR diesem Dienst durch SEINE Kraft Wirkung bei anderen verleiht, können wir für SEIN Reich nichts ausrichten, können wir anderen nicht klarmachen, dass sie errettet werden müssen. Es ist notwenig, dass wir alle unsere Gaben, auch die natürlichen, Gott zur Verfügung stellen bitten »Wirke Du durch mich«, ihn unsere Gaben gebrauchen lassen statt das selbst zu tun. Dann kann und will der HERR auch unsere natürlichen Gaben zu SEINER Ehre einsetzen. V.5-6: Auch uns passiert es, dass wir irgendwann merken, dass unsere Arbeit keine Wirkung mehr hat für SEIN Reich. Und wir müssen uns daran erinnern, dass alle unsere Gaben geliehen sind, uns vom HERRN gegeben wurden, damit wir in der Arbeit für IHN IHM so danken können, dass ER uns vom Verlorensein gerettet hat. »Wohin ist es gefallen?« (V.6): Woran liegt es, wenn Arbeit für SEIN Reich ohne Wirkung bleibt, vielleicht nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl ausgeführt wird? Der HERR wird uns zeigen, wo wir von SEINEM Weg abgewichen sind, z.B. Sünde in unserem Leben dulden, wenn wir IHN danach fragen. Dann muss Buße unter dem Kreuz geschehen, und dann kann der HERR uns auch wieder in SEINEM Weinberg gebrauchen. (aus der Vorbereitung einer Bibelarbeit im Jugendkreis Rehe am 7.1.2000) Frage: Was lehrt Gottes Wort in 2.Kö.6 (Erkenntnis innerbiblischer Lehren und Anwendung im Leben eines Menschen)? Elisa war über 60 Jahre der »Prophet in Israel« (892-832 v.Chr.) und kann daher als Vorbild für das Leben eines Mannes Gottes für uns gelten. Was am Verhalten Elisas in 2.Kö.6 ist im speziellen vor- bildhaft für uns? Das Kapitel 2.Kö.6 erzählt Episoden aus dem Leben Elisas, ohne durch Prophezeihungen Bezug auf eine weit entfernte Zukunft zu nehmen. Behandlung der biblischen Beziehung zwischen Knecht und Herrn; biblische Prinzipien der Leitung Die Prophetenschüler ergriffen die Initiative, etwas zu tun. Dass Elisa das akzeptierte, dazu sogar selbst seinen Wohnsitz wechselte, zeigt, dass Knechte (2.Kö.6,3) nach biblischen Maßstäben die Freiheit zum Handeln in Eigeninitiative haben (vgl. Gemeinde, Ehe, der einzelne Gläubige zu IHM). Es ist durch Gott nicht jeder Schritt in unserem Leben festgelegt! 2.Kö.6,1-7: Die Prophetenschüler wollten sich am Jordan (d.h., entfernt vom Wohnort ihres Lehrers) Wohnungen bauen. Elisa war bereit, seine Schüler loszulassen (»Geht hin!«, 2.Kö.6,3), wiewohl er wusste, dass Schüler am besten bei ihrem Lehrer aufgehoben sind - vorbildlich für uns: wir wollen niemanden gegen seinen Willen zu seinem Glück zwingen, selbst wenn wir die Autorität dazu haben, wir müssen die Willensfreiheit des Menschen respektieren. Ebenso handelt nämlich auch Gott: er zwingt keinen Menschen zur Errettung (Bibelstelle: Gleichnis vom verlorenen Sohn; Gott ließ Israels Königen die Freiheit, sich für die Sünde zu entscheiden), sondern respektiert deren Willensentsc- heidung (vgl. auch nach diesem Vorbild unseres HERRN christliche Prinzipien der Führung in Gemeinde und - als deren Bild - Ehe). Gott fordert Gehorsam, zwingt jedoch nicht dazu, so dass es keine andere Möglichkeit mehr gäbe. 2.Kö.6,3: »Es sprach aber einer: Tu uns doch den Gefallen und komm mit deinen Knechten!« Das rechte Verhalten der Schüler zu ihrem Herrn ist: die Freiheit, die sie haben, sich für oder gegen die Nachfolge zu entscheiden, dazu zu nutzen sich aktiv um die Nähe ihres Herrn zu bemühen. So gibt auch ER uns immer die Freiheit, uns auch gegen IHN zu entscheiden. Diese Freiheit richtig zu nutzen, ist, uns aktiv für IHN zu entscheiden, SEINE Nähe zu suchen, wie die Schüler des Elisa die Nähe zu ihrem Lehrer suchten. Elisa gab seinen Schülern die Freiheit, richtig zu handeln; das setzt aber auch immer die Freiheit und Möglichkeit, falsch zu handeln voraus. Warum besitzen wir diese Freiheit, richtig zu handeln? - Weil wir nur, wenn wir Gott aus freien Stücken dienen (nicht unter Zwang), wir Lohn bekommen werden (1.Kor.9,16.17). Und weil wir - wenn wir nicht falsch handeln können - auch nicht unsere Liebe zu IHM zeigen können. Ist das auch der Grund dafür, dass es im Garten Eden eine Möglichkeit gab, falsch zu handeln? Und dass auch die Engel die Möglichkeit besitzen, falsch zu handeln (vgl. Luzifer)? Elisa akzeptierte die Entscheidung seiner Knechte, richtig zu handeln, auch wenn das für ihn selbst Unannehmlichkeiten bedeutete (Wohnsitzwechsel). So ist der HERR auch bereit, mit uns auf unserem Weg zu gehen, solange wir etwas mit IHM tun wollen, uns also in unserer Freiheit für IHN entscheiden - was immer das konkret ist. (Vgl. erhörliches Beten, wenn die Bitte nicht auf fleischliches gerichtet ist). (nach biblischen Maßstäben:) Wenn ein Knecht etwas aus Eigeninitiative tut und sein Herr geht mit ihm, so wird der Herr sich so hinter das stellen, was sein Knecht tut, dass er ihn sogar tatkräftig unterstützt (Elisa tat ein Wunder, damit der Knecht den geliehenen Axtkopf wiederbekam). Dazu ist von der Seite des Knechtes aber folgendes notwendig: sich an seinen Herrn zu wenden, seine Bitte zu nennen und - wichtig! - die Hilfe auch in Demut anzunehmen. Denn Elisa brachte seinem Knecht nicht das Eisen, sondern sagte »Hebe es auf!« (2.Kö.6,7). Vergleich von 2.Kö.6,1-7 mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk.15,11-32) Beide Geschichten verlaufen zunächst parallel: die Absicht der Knechte / des Sohnes, auszuziehen - Elisa bzw. der Vater hindert sie nicht daran. Der Unterschied: während der Sohn sich von seinem Vater trennte und auszog, um ein weltliches, ausschweifendes Leben zu führen, wollten die Knechte ihren Lehrer Elisa bei sich haben, sie waren also geistlich gesinnt. Hier zeigt sich die gottgegebene Freiheit eines Menschen, sowohl richtig als falsch, geistlich als fleischlich zu handeln. Die beiden Geschichten zeigen jedoch auch die unterschiedlichen Konsequenzen geistlichen und fleischlichen Handelns: während der Sohn nach Ende seines fleischlichen Vergnügens hungerte, für Juden unreine Tiere hüten musste und endlich Buße tat und umkehrte, stellte sich Gott durch Elisa hinter das geistliche Verhalten der Prophetenschüler, indem er durch Elisa ein Wunder geschehen ließ. Was lernen wir aus diesem Vergleich? Dass wir unsere Freiheit, geistlich oder fleischlich zu handeln, recht nutzen wollen, nämlich dazu, in der Kraft des Heiligen Geistes geistlich zu leben, uns nicht fleischlichen Ausschweifungen hinzugeben, denn diese sind zeitlich und »[...] der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unsrem Herrn.« (Röm.6,23; Schlachter 1951). Das Wunder mit dem schwimmenden Beil Die Wunder Elisas, die mit Wasser zu tun hatten: Teilung des Jordans mit dem Mantel des Elia (2.Kö.2,14) Reinigung der Wasserquelle in Jericho (2.Kö.2,19-21) Wasser in der Wüste ohne Regen (2.Kö.3,17-20) Heilung Naamans (2.Kö.5) Das schwimmende Beil (2.Kö.6,5-7) Verhielt sich der Knecht richtig und angemessen, Elisa wegen des verlorenen Beils zu bitten / zu belästigen? (Diskussion) Dass Elisa sich dieses Problems annahm, zeigt eigentlich schon, dass für Gott auch unsere alltäglichen Probleme nicht zu klein sind. Der Knecht hatte das Eisen geliehen; uns steht es an, sorgfältig mit geliehenen Dingen umzugehen, denn man erwartet das auch von anderen (Mt.7,12: »Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.«). Der Knecht verhielt sich richtig, weil er nach der neutestamentlichen Offenbarung des erhörlichen Betens gerichtet ist, sofern die Bitte nicht auf fleischliches gerichtet ist. Verhältnis eines Jüngers des HERRN zur Arbeit Die Prophetenschüler verlangten kein Wunder, damit sie mehr Raum zum Wohnen hätten, sondern sie wollten selbst arbeiten (und Elisa ließ sie gehen und bot auch kein Wunder an). Obwohl der Hausbau ein weit größeres Anliegen war als eine verlorene Axt, nahm sich Gott durch Elisa doch der letzteren an. Was lehrt das über die Dinge, um die wir Gott bitten dürfen / sollen und über die, die wir selbst tun sollen (natürlich nicht ohne unseren HERRN, vgl. 2.Kö.6,3)? Wenn wir etwas nach Gottes Willen tun (auch aus Eigeninitiative; so wie hier die Knechte, die ihren Herrn zu ihrem Vorhaben mitnehmen wollten), so können wir auf SEINE Unterstützung zählen. Diskussion: Ist es biblisch, zu sagen »Wenn sich Gott selbst um unsere kleinsten Probleme kümmert wie einen verlorenen Axtkopf, dann lasse ich in Zukunft alles von IHM machen«? Nein, denn darauf wird ER nicht eingehen, will ER doch, dass wir arbeiten. Dazu gehört nach dem Sündenfall die Arbeit für natürliche Belange (Gen.3, 17-19), für den neuen, erretteten Menschen aber die Arbeit für SEIN Reich (Mt.6,31-34) statt für natürliche Güter (Mt.6,33): »Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden.« Beides soll jedoch nicht ohne IHN geschehen, denn ER hilft und unerstützt uns, wenn wir mit IHM arbeiten (vgl. die Wiederbeschaffung des Axtkopfes) - jedoch müssen wir auch selbst arbeiten. (Diskussion: Warum hat der HERR uns Arbeit zu tun gegeben, wenn es doch auch anders gegangen wäre?) Datum: ab 5.12.1999 Stelle: 2. Könige 6:8-12 (aus der Vorbereitung einer Bibelarbeit im Jugendkreis Rehe am 7.1.2000) Die Gefahr, nur einen Teil des Wortes Gottes zu beachten Der König von Syrien und Joram, der König von Israel, begingen in 2.Kö.6,8-12 beide den gleichen Fehler: sie beachteten nur einen Teil des Wortes Gottes. Das war für diese Könige gefährlich, und das ist es auch für uns heute, wenn wir z.B. uns bekehren, dann aber nicht in der Nachfolge leben (d.h., nicht Hörer und Täter des Wortes sind). Joram, der Sohn Ahabs (2.Kö.8,16) war in 2.Kö.6 der König von Israel; er regierte von 852-841 v.Chr., seine gesamte Regierungszeit fiel also in die Wirkungszeit Elisas. Joram tat nach der Weise des Hauses Ahabs, was übel war vor dem HERRN (2.Kö.8,18), doch nicht wie Ahab, sein Vater, denn er beseitigte die Säule Baals, die Ahab gemacht hatte (2.Kö.3,2), aber er ließ nicht von den Sünden Jerobeams (2.Kö.3,3). Er glaubte und beachtete Elisas Warnungen vor den Syrern, aber des Propheten mit Sicherheit geschehene Warnungen vor seinen Sünden wollte er nicht beachten (wiewohl er keinen Grund hatte, diesen nicht zu glauben). Ungläubige wollen sich von Gott vielleicht vom Tod erretten lassen (Heilung von Krankheit o.ä.), aber nicht von der Hölle! 2.Kö.6,10: Joram »sandte hin an den Ort«, an dem vorbeizugehen Elisa ihn gewarnt hatte. Er glaubte den Worten Elisas also nicht ganz, ohne es mit eigenen Augen gesehen zu haben: er sandte an den Ort. Aber er glaubte den Worten Eli- sas doch etwas, denn »er nahm sich daselbst in acht« (2.Kö.6,10). Diese Art des Unglaubens war seine Grundhaltung, denn es geschah nicht bloß einmal oder zweimal (2.Kö.6,10), also selbst dann noch, als einige Male Elisas Voraussagen eingetroffen waren. Joram ist damit das Beispiel eines Mannes, der Gott nicht folgen und gehorchen will (Götzendienst), der aber dennoch nicht ganz mis- sachtet, was Gott sagt - er ist sich unsicher, »ob etwas dran ist« und überprüft vorsichtig die Proph- ezeihung. Da, wo es ihm Vorteile verspricht, ist er bereit, zumindest teilweise Gottes Wort zu glauben. Wo gibt es in der Bibel weitere Beispiele von selektivem (und evtl. teilweisen, zögernden) Glaubens von Menschen, die Gott nicht folgen wollten? Gegenbeispiel: Mt.27,63: Als die Pharisäer das Grab Jesu bewachen lassen wollten. Dass die Pharisäer das Grab nur bis zum dritten Tag bewachen lassen wollten, zeigt, dass sie tatsächlich nur einen Diebstahl des Leibes Jesu verhindern wollten und nicht eine tatsächliche Auferstehung Jesu - an diese glaubten sie also offenbar überhaupt nicht. Beispiel: 2.Kö.6,30: Joram in Samaria, als er einen Sack unter dem Leib trug, aber durch seine Mordabsichten gegenüber Elisa zeige, dass er Gott nicht folgen wollte. Seine Buße war also nur äußerlich, vielleicht mit der Einstellung in seiner verzweifelten Situation »Einen Versuch ist es wert - vielleicht hilft es ja.« Wiederum: Selektives Hören auf Gottes Wort, wo es ihm Vorteile verspricht, aber nicht Gehorsam und Nachfolge. Beispiel: Apg.24,24.25: Felix. Er wollte wohl die Errettung annehmen, aber keinen beschw- erlichen Weg in Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit gehen. Vielleicht war er auch unsicher, ob etwas dran sei - auf jeden Fall wollte er Gottes Wort nur da hören und glauben, wo es angenehm für ihn ist. Beispiel: Dan.2,47; Dan.3,28.29: Nebukadnezar erkannte Gott als den »Gott der Götter« an, nachdem Daniel ihm die ersehnte Traumdeutung kundgetan hatte. Er erkannte die Macht Gottes, zu erretten wie kein anderer, an, als Gott die drei Männer im Feuerofen errettete. Er selbst wollte Gott aber nicht so folgen wie Daniel und seine Verbündeten, denn er ließ ein goldenes Standbild aufstellen (Dan.3,1) und schrieb sich und nicht Gott in seinem Hochmut seine Leistungen zu (Dan.4,29.30). Nebukadnezar erkannte jedoch schließlich, dass »der Höchste Gewalt hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will« (Dan.4,32). (Von Klaus Borchert:) Der reiche Jüngling im NT, der dem HERRN nachfolgen wollte, bis dieser ihm sagte, er müsse alle seine Güter verkaufen und den Erlös den Armen geben. Der König von Syrien akzeptierte, dass Elisa der Prophet in Israel war (2.Kö.6,12). Dennoch beacht- ete er dies nicht, als er Elisa greifen lassen wollte, obwohl er hätte wissen müssen, dass er so gegen Gott selbst kämpft. So musste der König von Syrien die Konsequenzen tragen, gegen solch eine Übermacht zu kämpfen: die Blamage in Samaria hielt die Streifscharen der Syrer vom weiteren Krieg mit Israel ab. Datum: ab 5.12.1999 Stelle: 2. Könige 6:14-17 (aus der Vorbereitung einer Bibelarbeit im Jugendkreis Rehe am 7.1.2000) Klare Machtverhältnisse Dies ist eine schöne Illustration von Röm.8,31-39; Röm.8,31 heißt: »Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?«. Kein Feind ist mächtig genug, uns von Gott zu scheiden, wenn Gott für uns ist! Und Gott ist für uns, denn ER hat selbst seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns hingegeben. Vielleicht sind wir manchmal menschlich verzweifelt vor einem Feind (wie der Diener Elisas), aber die Realität sieht anders aus: kein Feind kann einen Erretteten vom HERRN scheiden, Gott selbst garantiert dafür. Dies können wir im Glauben annehmen, auch wenn wir meinen, etwas anderes zu sehen. Datum: ab 5.12.1999 Stelle: 2. Könige 6:21-23 (aus der Vorbereitung einer Bibelarbeit im Jugendkreis Rehe am 7.1.2000) Beispiel einer Konfliktlösung nach biblischen Maßstäben Wenn der König von Israel nicht einmal seine Kriegsgefangenen schlug (= erschlug?), mit welchem Recht wollte er die schlagen, die Elisa nach Samaria brachte? So fragte Elisa. Er wusste eine weit klügere Lösung, als die Gefangenen zu schlagen, denn das hätte weiteren Streit provoziert: er ließ sie verköstigen und zurück zu ihrem Herrn ziehen. Hier zeigt sich, dass das Vorgehen unseres HERRN, das er uns im NT auch befiehlt, tatsächlich Probleme löst, statt neue (nämlich Rache) zu schaffen: (Lk.6, 27) »Euch aber, die ihr zuhöret, sage ich: Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen;« und (Lk.6,36) »Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.«. Man beendet einen Streit (auch mit Nichtchristen) also, indem man die Liebe zu ihnen im Gutestun erweist; der Streit hört dann auf, weil auch die Sünder lie- ben die, die sie lieben (Lk.6,32) und tun denen Gutes, die ihnen Gutes tun (Lk.6,33). Wichtig ist die Unterscheidung dieser Erkenntnis von der bei ihrer Anendung benötigten Weisheit. Datum: ab 5.12.1999 Stelle: 2. Könige 6:24-33 (aus der Vorbereitung einer Bibelarbeit im Jugendkreis Rehe am 7.1.2000) Die Belagerung Samarias: Betrachtung des Verhaltens des Königs von Israel 2.Kö.6,30.31: Der König wahrte nach außen einen religiösen Schein (Sack auf dem Leib; religiöse Rede), aber seine Handlungen zeigen seine gegenteilige innere Einstellung, wollte er doch den Proph- eten Elisa umbringen lassen. Er hatte also bisher keine Buße von seinen eigenen Sünden (nämlich den Sünden Jerobeams, 2.Kö.3,3; das sind die goldenen Kälber zu Bethel und zu Dan, 2.Kö.10,29) getan. Der König selbst sagte über seine Absicht, Elisa umbringen zu lassen: (2.Kö.6,33): »Siehe, solches Übel kommt vom HERRN, was soll ich noch auf den HERRN warten?«. Seine Mordabsicht gegenüber Elisa war also ein bewusstes Abwenden vom HERRN. Vielleicht erkannte der König durch die Bitte des Weibes in Samaria, dass die Belagerung ein Gericht des HERRN war, denn der Kannibalismaus war die Erfüllung einer Prophezeihung. So musste er auch erkennen, das das Gericht wegen Ungehorsam gekommen war - statt aber jetzt umzukehren und tatsächlich Buße zu tun, nämlich von seinen eigenen Sünden, wandte er sich vom HERRN ab. Das zeigt: seine vorherige Buße war rein äußerlich und heuchlerisch; weil er also nicht echt zum HERRN umkehrte, wandte der HERR sich auch nicht ihm zu. Die Frau aus Samaria wollte mit ihrer Bitte »Hilf mir, mein Herr und König!« (2.Kö.6,26) doch wohl erreichen, dass die andere Frau ihren Sohn herausgebe, damit sie ihn essen könne! Und mit dieser abscheulichen Bitte »König, hilf mir, einen Mord zu begehen!« wandte sie sich an ihren König - kann das etwas über den Charakter / Ruf des Königs zeigen? Diese Taten waren die Erfüllung einer Proph- ezeihung (5.Mo.28,53-57): »(53:) Du wirst die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat; in der Belagerung und Not, womit dich dein Feind bedrängen wird.«; diese sollte Israel treffen, wenn und weil es nicht auf die Worte des Gesetzes achtet (5.Mo.28,45). Daran sehen wir u.a. wie genau das eintritt, was der HERR sagt (das kann uns Vorbild sein: unter allen Umständen Übereinstimmung zwischen Sprechen und Tun anstreben); und dass ER Sünde sehr ernst nimmt, denn ER war nicht nachlässig, SEINE Prophezeihungen zu erfüllen, die Konsequenzen zu ziehen.
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